Frauen 20.0 Teil 3

 

Wird die Corona - Krise ein Katalysator für Frauen im Wandel der Gesellschaft und im Wandel der digitalen Arbeitswelt sein?

Frauen bekleideten auch in der vorindustriellen Zeit beinahe in fast allen gewerblichen Bereichen eine Erwerbstätigkeit. Waren Gewerbe wie Weber, Tucher, Bäcker, Schneider anfänglich noch sehr von weiblichen Arbeitskräften geprägt, so wandele sich das immer mehr zu Männerdomänen.

Gerade durch die Corona-Krise eröffnet sich den Frauen, und auch den Arbeitgebern, heute eine völlig neue Chance. Die digitale Welt ist jetzt nicht nur am Vorrücken in der Arbeitswelt. Vielmehr wurde der Arbeitswelt ein regelrechter Schubs hin in Richtung neue Arbeitsplatzgestaltung verpasst. Betriebe sahen sich plötzlich gezwungen eine alternative Gestaltung im Arbeitsalltag zu finden, um den Betrieb weiter aufrecht halten zu können und somit in manchen Branchen das völlige wirtschaftliche Stehenbleiben gerade noch abzuwenden. Das Homeoffice erlebt gerade eine Renaissance im positiven attraktiven Sinn.

Why not? In jenen Bereichen wo es möglich ist, und wo die Arbeitnehmerin als auch der Arbeitgeber künftig diesen Weg gemeinsam gehen möchten, sollte es auch vom Gesetz her ermöglicht werden.

Hält dieser Wandel auch nach der Corona - Krise an, so gehören natürlich die Gesetze zur Regelung im Arbeitsrecht, wie auch das Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz entsprechend überarbeitet und geregelt. Hier ist die Politik in den nächsten Monaten sehr gefordert. Denn, jetzt in der Krise zeigt sich auch oft, dass nur jene Mütter ihr Kind weiterhin Betreuung geben darf, wenn sie im Unternehmen arbeitet. Ist sie allerdings zuhause im Homeoffice tätig, haben viele Mütter keine Möglichkeit ihr Kind in einer Betreuung unterzubringen. Was sich gesundheitlich als förderlich und konsequent in der Minimierung der Ansteckungsgefahr zeigt. Kann beruflich in manchen Fällen eine enorme Herausforderung sein.

 

Oder begibt sich die Frau und Mutter 20.0 nach der derzeitigen Krise wieder zurück in die Abhängigkeit von Mann und Staat? Die entscheidende Frage, ist seit der vorindustriellen Zeit ein Wandel bei Frauen zu erkennen?

Im Moment sieht es in Punkto Frauen 20.0 so aus, als ob eine Fraktion von ihnen, sich in eine weitere Abhängigkeit von Mann und Staat befördern möchte. In Deutschland formiert sich gerade eine Bewegung von Müttern und Alleinerziehenden, um vom Staat Geld zu fordern, weil sie ihre Kinder während der Corona-Krise zuhause unterrichten sollen. Auch hierzulande ziehen sich manche Frauen, Mütter diesen Schuh an. Wer allerdings fordert, muss sich auch im Vorfeld überlegen, was ist sie bereit dafür zu zahlen oder wie möchte sie in Vorleistung gehen. Denn, es muss sich immer in Balance finden. Niemand gibt, ohne dafür etwas zu bekommen. Gerade die Politik ist hier ein gutes Beispiel. Nirgendwo anders wird so viel Verhandelt und ausbalanciert wie in dieser Institution.

 

Ist jetzt in einer Krisensituation, der richtige Zeitpunkt, um eine solche Forderungen zu stellen?

Fragen der Diversität und Inklusion Frauen gegenüber, waren ja schon seit langem Thema in Gesellschaft, Medien und verschiedenen Institutionen. Leider wurde halt immer nur darüber gesprochen. Zu einer konkreten Umsetzung von beispielsweise Chancengleichheit und wirklicher Abschaffung der Einkommensschere zwischen Frauen und Männern, kam es ja bislang nicht. Hier ist nicht nur die Politik dafür verantwortlich. Es gibt keine gute frauenorganisierte Institution dafür. Mit anderen Worten, Frauen haben bisher zwar gefordert. Sich allerdings gut zu organisieren, haben sie dabei übersehen. Um eine wirkliche Veränderung zu bewirken, bedarf es verschiedene Schritte im Vorfeld. Frauen im Allgemeinen sollten sehr gut reflektiert sein, jegliches Konkurrenzdenken verabschieden, unter ihresgleichen erstmal Inklusion leben. Dann sollten sie mit anderen Frauen in faire Kooperationen gehen, die Gewinnorientierung erst an zweite Stelle stellen. Weil Gewinnmaximierung von Unternehmerinnen nur, in starken Kooperationen in denen Konkurrenzdenken nicht stattfindet und stattdessen Inklusion und ein starkes Miteinander gelebt wird, funktionieren kann. Der Kuchen ist groß genug, er gehört nur neu verteilt.

 

Unabhängig vom Thema, dass Frauen Geld vom Staat fordern. Welche Themen stehen jetzt durch die Krise vielmehr im Brennpunkt von Familien?

Familien wo beide Elternteile zusammenleben, lernen Familie vollkommen neu kennen. Denn was bisher an Hausarbeit und Kinderbetreuung überwiegend von der Mutter erledigt wurde, oftmals ist die Frau zusätzlich auch noch berufstätig gewesen oder ist es noch, bekommt der Vater jetzt eins zu eins täglich mit. Da kommt es jetzt sehr stark auf die gleichberechtigte Rollenverteilung innerhalb der Familien an. Packt der Vater bei der Hausarbeit ebenso wie beim Unterrichten der Kinder mit an, oder sieht er es als ausschließliche Aufgabe der Mutter. Oder, zieht er sich stattdessen in Garage, Werkstatt, zum Sport zurück, um nicht greifbar zu sein, weil er mit der Situation überfordert ist.

Wenn letzterer Fall eintritt, ist natürlich jetzt in der Krise das Konfliktpotenzial sehr hoch. Die Krise wird auch zeigen, wie viele Familien sich danach trennen werden und welche Familien viel näher zusammengerückt sind und jetzt als wirkliches Team Hand in Hand sich ergänzen werden. Hilfe und Unterstützung durch verschiedene Institutionen werden hier sehr gefordert sein. Um mental diese Krise auch als Familie überwinden zu können. Die, neben den sozialen Aspekten auch das Finanzielle sehr stark mit einbringt.

 

Gäbe es alternative Möglichkeiten um Regierung, Institutionen, Familien beispielsweise finanziell zu entlasten?

Ja, die gäbe es durchaus. Da wären zum einen, die großen Unternehmen und Konzerne, die zuvor Jahr für Jahr Millionen und Milliarden gescheffelt haben, sowie Steuerbegünstigungen in eben solchen Höhen erhielten, sollten nun in die finanzielle Tasche greifen um Spitäler, Ärzte, Schulen, digitales Unterrichten und Kinderbetreuungskosten für die Zeit der Corona-Krise und auch für die Monate danach mitzutragen, das finde ich moralisch verantwort-, und zumutbar. Zumal sie derartige Finanzspritzen vermutlich steuerlich absetzen können. 

Zum anderen wären aufeinander aufbauende Kooperationen vieler Ein-Personen-Unternehmen und Klein-, und Mittelständischen Betrieben, versus den großen Firmen und Konzernen, sinnvoller. Damit würde die Summe, die am Ende des Tages für die vielen Einzelkämpfer, die wir derzeit haben, wesentlich gewinnmaximierender sein, als es bisher der Fall ist. Gerade für die kleinen Unternehmen ist es von sehr großer Bedeutung, am Ende des Tages mit der Liquidität seiner Firma safe zu sein. Um etwaige Holperphasen besser vorbereit und gesicherter überwinden zu können.

 

Wer Erfolg erwartet, wird ihn bekommen!

Wir müssen nicht warten bis der ungebetene Gast Covid-19 uns wieder verlässt. Vieles kann bereits jetzt auf den Weg gebracht werden. In gemeinsamer Arbeit kann jetzt der Spatenstich sozusagen in Richtung neues Gesellschaftsbild in beruflicher wie auch familiärer sozialer Sicht gemacht werden. Die Haltung des Abwarten kann getrost aus dem derzeitigen kollektiven Lebensstil beiseite geschoben werden. Es gibt viel zu tun.

 

Zum einen gehört den Menschen gezeigt, dass sie auch mit digitalen Medien sehr gut mit Menschen aus ihrem engsten Umfeld in Kontakt stehen können. Und vor allem, wie wichtig es ist, gerade jetzt sich mit den Menschen, die man liebhat, die einem wichtig sind, in Kontakt zu sein. Statt sich zuhause zu verbarrikadieren und vereinsamen, in manchen Fällen sogar zu verzweifeln, müssen diese Menschen in ihren Wohnzimmer erreicht werden.

 

Wie könnte das aussehen?

Aus mentaler Sicht, sind Vorbilder und Idole immer ein sehr guter Motivator. Prominente, Schauspieler, Sportler, berühmte Persönlichkeiten, angesehene Wissenschaftler, Mental-, und Motivationstrainer, Musiker, Autoren und Schriftsteller, Blogger, großartige Pioniere, all diese Menschen können hier einen sehr sehr großen Beitrag leisten, indem sie in die Wohnzimmer der Menschen kommen und ihnen vorzeigen wie sie digital dennoch mit ihren Liebsten in Kontakt sein können.  

 

Niemand weiß, wie lange diese Krise dauern wird. Gemeinsam kreativ werden, ist jetzt gefragt, um den vielen Menschen zuhause zu helfen. Es liegt an jedem einzelnen von uns ob und wie schnell wir aus dieser Krise wieder herauskommen. Das kann nicht im Einzelnen gelingen. Ein solcher Kraftakt kann nur im Kollektiv gestemmt werden.  

 

Statt mach es selbst, sollten wir ALLE  gemeinsam TUN!